Ein Platz am Fenster

Ein Platz am Fenster

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Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ist es denn zu viel verlangt einen einzigen Platz am Fenster zu bekommen? Alles so besinnlich, will doch nur die Lichter sehen. Ist ja auch bald Weihnachten. Und die labern die ganze Zeit von Kindern und Vorgesetzten und Scheiße. Die Scheiße (nicht die Band).

»Ja wir gehen ja heute essen.«
Toll. Und was mache ich heute? Ich sitze im Bus und kann nicht mal rausgucken. Die Leute sagen, ich lebe in meiner eigenen Welt. AK sagt gerade sieben. Vielleicht lebe ich in sieben Welten, auch nicht schlecht – warte, Bus, ist ja klar, es muss eine Welt geben, auf der die Straßen von Bussen überlaufen. Der Rest ist dann doch auch egal.

Die kennen mich. Ich glaube, die kennen mich. Muss so sein. Wie die mich angucken. Was tippt der so viel, warum guckt der denn so? Ja, das ist mein Los. Aber die Blicke bleiben an mir haften, wie ein Hefeteig in meinen Fingern.

Steigt so ein Typ ein, der sieht gut aus. Mein Gott, endlich steigt da mal einer ein, der gut aussieht. Jetzt HÖRT doch mal auf zu sabbeln! Das ist doch nicht zu fassen, ohne Unterlass, ein Fass ohne Boden, wo atmen die denn? Wo? Gar nicht, das geht gar nicht anders.

Lanz: »Frank, du sagst also, du kannst Die Göttliche Komödie von Dante Alighieri aufsagen, ohne auch nur einmal einzuatmen?«
»Ja.«
»Gut. Aber was hast du gemacht. Wie bist du auf die Wette gekommen, wie konntest du dir ein derartiges Lungenvolumen antrainieren?«, könnte auch Günther Jauch machen.
»Isso.«
»Monika, was sagst du? Kann Frank…«, bla bla bla. Das interessiert ja keine Sau. Geil wär’s, wenn jetzt Die Scheiße auftreten würde. Dann wäre der Abend nicht völlig für den Arsch.
Wetten, dass..?

Mein Gott, jetzt ist der gut aussehende Kerl wieder weg.

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