Psychopathenromanze

Psychopathenromanze

Da sitzt wirklich einer vor mir, der allen Ernstes die ganze Zeit seine Hand in seine Eier steckt. Und wenn ich ihn zufällig, nur aus Zufall, angucke, sieht der so aus, als ob er mit mir reden wollte. Guckt mich so an, als ob er kommunizieren will. Das darf nicht wahr sein. Der ist schwul. Will mich ficken. Ist ja okay. Aber ich will nicht ficken. Ich will sitzen. Der merkt, dass ich besoffen bin. Der merkt das einfach. Warum? Ich habe Angst. Ich sage doch kein Wort. Der hat schleimige, wasserstoffblondgefärbte, lockige Haare. Ich muss kotzen. Ein PSYCHOPATH, der berührt mich. O GOTT, bin ich besoffen. Der hat Spaß daran, mich anzufassen. Denkt, ich merke das nicht. Aber ich merke es. Vielleicht tut er mir Leid. Soll ich ihn fragen, ob er mich ficken will? Aber ich will ihn ja nicht ficken. Das ist das Problem. Aber sein Aussehen ist gar nicht das Problem. Er tippelt (kann man das in dem Zusammenhang so sagen?) mit seinen Fingern an meinem Bein, an meinem Knie, als ob er darauf Klavier spielen wollen würde. Er denkt, ich bin schwul. Ok. Schon wieder. Ich glaube es nicht. Ist aber so. Ich habe Angst. Ich bin doch berühmt. Er tippelt immer wieder. Dann stehe ich auf, und er fasst mich noch mal an. Dann gucke ich ihn kurz an, als ich aufgestanden bin. Er guckt auch. Vielleicht habe ich ihm für einen Moment meine Liebe gespendet. Vielleicht geht es ihm jetzt etwas besser. Aber was kommt morgen? Ich kann ihn ja nicht mit nach Hause nehmen. Gott segne ihn.