Ich sitze in der Bahn, und ich habe keine Freunde. (Ein Klick, ein Bild, 80 Freunde mehr – so einfach ist das. Facebook ist toll, ich sollte Mark Zuckerberg sagen, dass er mich mal kann.) Ich kann nicht mal auf den Weihnachtsmarkt. Mitleid ist nicht mein Fall.
»Wo stehen die Vampire, bei 30 auf der Bühne, wo kann der da seine Drehung machen?«, eine, die sieht geil aus, »für Auf- und Zuklappen der Muscheln, da stand das Wort wahrscheinlich, die reinzustecken, geht das auch zügig? Brauchen wir die Techniker?«, die nach Mauerblümchen aussieht, sitzt mir gegenüber und quatscht in ihr Handy, so eine mit Blaslippen und so einer sophisticated Brille, Beine eng zusammen, die Füße zeigen zueinander. »An jeder Ecke ist das blöd, was Gunnar uns zugesichert hat, das war zu doll auf Zug, jetzt hängt das da wie ein schlaffer Sack«, man hört immer was man hören will.
O nein, ein Grübchen, das ist nicht schön. Zappelt die ganze Zeit an ihren Haaren rum. Denkt wahrscheinlich, ich bin ein beschissener Werber oder so, tippt die ganze Zeit in sein Handy, Brainstorming und so. Jetzt tippt die auch. Scheiße, muss los. Hab einen Ständer.